Was ist eine Hydrokultur und wie wird Cannabis darin angebaut?
- 1. Ein erdfreies medium
- 1. a. Steinwolle
- 1. b. Kokos
- 1. c. Hydroton
- 2. Die verschiedenen arten von hydrokultur-systemen
- 2. a. Dripper systems
- 2. b. Ebbe-flut-system
- 2. c. Tiefwasser-kultur (deep water culture = dwc)
- 2. d. Nährstoff-film-technik (nft)
- 3. Hydroponische nährstoffe erklärt
- 4. Was ist mit ph und e.c.?
- 5. Was ist der unterschied zwischen hydroponik und aeroponik?
- 6. Zum schluss
Nachdem die Hydrokultur viele Jahre perfektioniert wurde, ist ein Wechsel zur Hydrokultur heutzutage leichter nachvollziehbar als noch vor 10 Jahren. Der Anbau von Cannabis mit Hydrokulturen gilt als die effizienteste Art und Weise, in kommerziellem Maßstab ohne die Verwendung von Erde oder irgendeinem Nährmedium mit irgendeinem, und bringt viele Vorteile mit sich.
In diesem Artikel erläutern wir die Funktionsweise der Hydrokultur, die verschiedenen Systeme und Wachstumsmedien, die Aufschlüsselung der Nährstoffe und erklären den pH-Wert und den EC-Wert.
1. Ein erdfreies Medium
Stoffe mit Hilfe von nützlichen Bakterien und Pilzen. Vergleichbar mit den Wurzeln einer Cannabis-Pflanze, die sich an die Mikroorganismen binden und eine symbiotische Beziehung eingehen, stellt das Nahrungsnetz des Bodens den Pflanzen alle wichtigen Nährstoffe und Spurenelemente zur Verfügung die sie benötigen.
Die Zufuhr von einfachem Wasser oder einem flüssigen, kohlenstoffreichen Nährstoff ist alles, was eine Pflanze braucht, um glücklich zu sein. Das organische Wachstumsmedium fungiert als ein sich langsam bewegendes Puffersystem, das dem Grower bei Über- oder Unterwässerung viel mehr Flexibilität bietet.
In der Hydrokultur ist das verwendete Wachstumsmedium leblos. Das bedeutet im Grunde genommen, dass es im Gegensatz zu organischen Substraten keinerlei Nährwert enthält. Zum Glück gibt es eine große Vielfalt an Hydrokulturen, so kann der Grower selber wählen, welches Substrat er bevorzugt und welches für ihn am praktischsten ist.
Steinwolle
Steinwolle - Eine gelb gefärbte Wollfaser, die durch Spinnen von Steinmaterialien hergestellt wird. Es handelt sich auch um dasselbe Material, das zur Isolierung und Schalldämmung verwendet wird, somit bist du wahrscheinlich bereits vertrauter mit Steinwolle, als du denkst.
The Benefits
- Steinwolle kann bis zum 18-fachen ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen.
- Dripper systems can feed between 3-5 times per day
- Dripper-Systeme können zwischen 3-5 Mal pro Tag bewässern.
- Wird in der kommerziellen Landwirtschaft verwendet, um massive Erträge zu erzielen.
- Erhältlich in Würfelgröße für Klone, meterlangen Platten und großen Würfeln.
Kokos
Kokos - Ein sehr leichtes und luftiges Substrat, das aus den Fasern von Kokosnussschalen hergestellt wird. Sobald die Kokosfasern behandelt und gewaschen wurden, um vorhandene Salze zu entfernen, die sich während des Erntens angesammelt haben könnten, sind sie ein ausgezeichnetes Wachstumsmedium zur Förderung einer fruchtbaren Wurzelzone.
Es gibt Nährstoffe, die speziell für Kokos entwickelt wurden, da Kokos, anders als Steinwolle und Hydroton, Nährstoffe zurückhält. Oft wird Kokos im Verhältnis 50/50 mit Perlite-Material kombiniert, um die ultimative Trocken-/Nass Periode zwischen den Bewässerungen zu schaffen.
Die Vorteile
- Kokos enthält viele Luftkammern, was eine große Wurzelmasse begünstigt.
- Das Wasserrückhaltevermögen ist bei Kokos sehr hoch, deshalb lässt es sich nicht leicht überwässern.
- Es wird hauptsächlich für obere Bewässerungssysteme verwendet, die die Abfluss- oder Rezirkulation-Methode unterstützen.
- Kokos mischt sich sehr gut mit anderen Substraten wie Perlit, Hydroton und Vermiculit.
Hydroton
Hydroton - Dabei handelt es sich um kleine orangefarbene Tonkugeln, die traditionell im Landschaftsbau verwendet werden. Hydroton wird oft zum Mischen mit Kokos verwendet, um mehr Luftkammern hinzuzufügen, oder wird ausschließlich in der Tiefwasser-Kultur und in oberen Rezirkulations-Drip-Systemen verwendet.
Die Vorteile
- Bei der Verwendung von Hydroton ist es unmöglich deine Pflanzen zu überwässern.
- Rezirkulationssysteme mit Hydroton können auf Wunsch rund um die Uhr in Betrieb bleiben.
- Die Mischung mit Kokos im Verhältnis 50/50 ergibt ein sehr leichtes und luftiges Medium.
- Solange die Kugeln nach einem Wachstumszyklus gewaschen werden, können sie jedes Mal wieder verwendet werden.
2. Die Verschiedenen Arten von Hydrokultur-Systemen
Dripper Systems
Immer mehr Grower verwenden Dripper-Systeme, wie besonders die sozialen Medien aufzeigen. Dies machen sie bevorzugt entweder mit Kokos, Steinwolle oder reinem Hydroton. Dripper-Systeme sind das Einstiegsmodell für Hydrokultur-Grower und kosten weder viel Geld noch Zeit zusätzlich sind sie sehr wartungsarm.
Während der vegetativen Phase ist es ratsam, die Pflanzen je nach Länge der Wachstumsperiode 1-3 Mal pro Tag und während der Blütezeit 3-5 Mal pro Tag zu bewässern. Dripper-Systeme sind fantastisch, um eine perfekte Dosierung der Nährstofflösung zu gewährleisten und den Pflanzen damit eine konstante Zufuhr zu bieten, die auf einen 15-minütigen Segment-Timer programmiert ist.
Ebbe-Flut-System
Nicht so kommerziell beliebt wie andere Hydrokultur Systeme, produzieren Ebbe-Flut-Systeme trotzdem riesige Erträge aus kleinen Pflanzen, die dicht beieinander wachsen. Die Bewässerungshäufigkeit kann zwischen 5-10 Bewässerungen pro Tag schwanken.
Das Wachstumsmedium muss aus Hydroton bestehen und Klone oder Keimpflanzen, müssen in einer 10-15 cm Schicht aus Hydroton gepflanzt werden. Die Verwendung eines Flut- und Ebbe Systems hat den Vorteil, dass erst Sauerstoff um die Wurzeln gespült wird und dann mit einer Nährlösung geflutet wird.
Tiefwasser-Kultur (Deep Water Culture = DWC)
Mit Hilfe eines Luftsteins, einer Luftpumpe, eines Plastikeimers und eines Netz Topfes ermöglicht die Tiefwasser-Kultur, dass die Wurzeln einer Pflanze rund um die Uhr in der Nährlösung schwebend sitzen. Die DWC ist bekannt dafür, dass sie enorme Erträge abwirft, und besonders für nährstoffgierige Pflanzen gut geeignet ist.
Von allen Systemen erfordert die Tiefwasser-Kultur den größten Pflegeaufwand und weist auch den höchsten Risiko-Ertragsfaktor. Wenn du mit DWC anbaust, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Wurzeln nicht mit im Wasser vorhandenen Krankheitserregern infiziert werden, die deine Pflanzen möglicherweise abtöten könnten. Insbesondere wenn du ein Tiefwasser-Kultursystem mit Rezirkulation verwendest.
Nährstoff-Film-Technik (NFT)
Diese Systeme werden für den kommerziellen Salatanbau verwendet und erfordern kleine Pflanzen. Wenn Cannabis in einem NFT-System unter Verwendung von Steinwollwürfeln angebaut wird, können die Ergebnisse unglaublich sein, da die Wurzeln so groß werden, dass sie das gesamte Reservoir einschließlich der Pumpe einnehmen.
Diese Systeme sind sehr einfach zu bedienen, erfordern nur einen geringen Wartungsaufwand und sind eine ausgezeichnete Wahl für Anfänger, die sich in der Hydrokultur ausprobieren möchten. Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines NFT-Systems in Innenräumen besteht darin, dass die Pflanzen niedrig wachsen, so dass auch Grower mit begrenztem Platzangebot keine Probleme haben.
3. Hydroponische Nährstoffe erklärt
Um die Vorteile eines hydroponischen Mediums richtig nutzen zu können, ist es wichtig, dass die Nährstoffe für die Wurzeln der Pflanze leicht verfügbar sind. Es gibt keine 72-stündige Pufferzeit die oftmals mit Hydrokulturen assoziiert wird, so dass besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten ist. Der beste Weg, den Unterschied zwischen organischen und hydroponischen Verbindungen zu beschreiben, ist die Größe. Hydroponische Nährstoffe werden aus chemischen Salzen in weitaus kleineren, chelat großen Mineralien gebildet, die von der Pflanze sofort aufgenommen werden können. Wenn du in Nährstoffe kaufst, wirst du feststellen, dass Hydrokultur-Marken diese meist in 2 oder 3 Teilen liefern. Zum Beispiel enthält Teil A+B von Grow Nutrient alle notwendigen Nährstoffe, kann jedoch nicht kombiniert werden und muss in separat etikettierten Flaschen aufbewahrt werden. Bei der Verwendung von chemischen Nährstoffen ist es sehr wichtig, dass du deine Nährstoffe entsprechend der Nährwerttabelle richtig mischt.
4. Was ist mit pH und E.C.?
Bei pH und E.C. handelt es sich um zwei wesentliche Bestandteile der richtigen Versorgung deiner Cannabis-Pflanzen, die die Nährstoff-Verfügbarkeit und -Aufnahme bestimmen. Die elektrische Leitfähigkeit bestimmt die Stärke der Nährlösung und wird in Teilen pro Million (PPM) gemessen.
Was ist zu berücksichtigen?
- Die Zugabe von Nährlösungen kann zu Schwankungen des pH-Wertes führen, daher solltest du den pH-Wert in der letzten Phase deiner Mischung nach oben oder unten korrigieren. Von der Einstellung des pH-Wertes vor Zugabe der Nährstoffe raten wir ab, da es ein ein langwieriges, frustrierendes Spiel sein kann.
- Die Verwendung eines Stiftes zum Testen von pH-Wert und E.C. liefert dir während dem Mischen deiner Nährstoffe eine genaue Messung. Das Testen der elektrischen Leitfähigkeit des Abflusses zum Abfall-Abfluss in einem Drip-System gibt dir einen guten Hinweis darauf, wie viel deine Pflanzen verbrauchen.
- Manche Strains sind nährstoff-hungriger als andere, daher braucht nicht jeder Strain denselben E.C-Wert. Es ist besser, niedrig anzufangen und sich langsam nach oben zu arbeiten, anstatt einen enormen Sprung zu machen und es auf die harte Tour herauszufinden.
5. Was ist der Unterschied zwischen Hydroponik und Aeroponik?
Obwohl die Funktionsweise von Hydroponik und Aeroponik recht ähnlich ist, gibt es kleine Unterschiede, vor allem in der Art und Weise, wie die Nährstoffe zu den Wurzeln gelangen. Bei hydroponischen Anlagen befinden sich die Wurzeln ständig im Wasser oder werden durch einen intermittierenden oder kontinuierlichen Strom von Nährlösungen versorgt. Bei aeroponischen Systemen hingegen stehen die Wurzeln nie im Wasser, da bei dieser Art von Systemen die Nährstofflösung über Nebeldüsen direkt an die Wurzeln abgegeben wird. Der Hauptunterschied ist also der Grund für den Namen der jeweiligen Methode, denn "aero" in Aeroponik bedeutet Luft, während "hydro" in Hydroponik Wasser bedeutet.
Die Vor- und Nachteile von Aeroponics
Wie jede andere Sache im Leben hat auch die Aeroponik ihre Vor- und Nachteile. Lasst uns also ein bisschen mehr über sie lesen.
Vorteile
- Kein Nährboden führt zu einer maximalen Nährstoffaufnahme
- Explosives Pflanzenwachstum, da die Wurzeln ständig mit Sauerstoff in Berührung kommen
- Größere Pflanzen und höhere Erträge
- Mehr Effizienz führt zu einem geringeren Wasser- und Nährstoffverbrauch
- Maximiert die Anbaufläche, da man mehrere Pflanzen in einem relativ kleinen aeroponischen System anbauen kann
- Einfaches Hinzufügen neuer Pflanzen in das System, da man sich nicht mit Substraten beschäftigen muss
Nachteile
- Erfordert ständige Kontrolle von pH und EC, da die Wurzeln direkt mit der Nährlösung in Berührung kommen
- Die anfänglichen Einrichtungskosten sind höher als bei herkömmlichen Anbaumethoden
- Muss regelmäßig gereinigt und gewartet werden
- Erfordert eine ständige Überwachung, falls ein Teil des Systems kaputt geht
- Man ist Stromausfällen schutzlos ausgeliefert, da die Ausrüstung von Elektrizität abhängig ist.
- Es ist ein gewisses Maß an Wissen erforderlich, um das System einzurichten und es korrekt funktionieren zu lassen.
6. Zum Schluss
Der Hydrokultur-Anbau erfordert viel Engagement, den regelmäßigen Kauf von Nährstoffen und vor allem das Fachwissen und die Erfahrung. Es birgt aber auch Gefahren wie blinde Flecken und Krankheitserreger mit sich. Wir raten dir deshalb, Tutorials über den Anbau von Cannabis in Hydrokulturen anzusehen und zu lernen, welches System für deinen Standort, deine Fähigkeiten, dein Budget und deinen Unterhalt ideal ist.