Wie man das Wachstum von Cannabispflanzen mit Mykorrhizapilzen verbessert
- 1. Was sind mykorrhizapilze?
- 1. a. Ektomykorrhizen
- 1. b. Endomykorrhizen
- 2. Wie funktionieren sie?
- 3. Vorteile der verwendung von mykorrhizapilzen
- 4. Mykorrhizapilze in deinem garten
- 4. a. Im laden gekaufte mykorrhizapilze
- 4. b. Knf: einheimische mikroorganismen (emo)
- 5. Beispiele
- 5. a. Arbuskuläre mykorrhiza-pilze
- 5. b. Ericoid-mykorrhizen
- 6. Zum schluss
Pilze sind eine für das Leben auf der Erde grundlegende Lebensform und kommen überall vor. Natürlich gibt es Pilze, die für Cannabispflanzen schädlich sind, aber wenn sie in einer symbiotischen Beziehung mit den Pflanzen leben, können sie das Überleben verschiedener Pflanzenarten, einschließlich Cannabis, absichern.
Pilze spielen eine lebenswichtige Rolle in der Natur und können eine nützliche Beziehung mit Pflanzen eingehen. So entwickeln sie Fäden, die ein Netzwerk bilden, welches den Pflanzen dabei hilft Nährstoffe aufzunehmen.
1. Was sind Mykorrhizapilze?
Mykorrhiza ist eine symbiotische Beziehung, die Pilze mit den Wurzeln von Pflanzen eingehen können. In dieser Beziehung ernährt sich der Pilz von den Zuckern (z. B. Kohlenhydraten), die von den Pflanzen durch Photosynthese produziert werden, und im Gegenzug stellt der Pilz dem Boden mehr Wasser und Nährstoffe zur Verfügung.
Arten von Mykorrhizapilzen
Diese Art von Beziehung lässt sich in zwei Typen einteilen, von denen jeder etwas anders funktioniert, die aber beide die gleichen Vorteile mit sich bringen.
Pilzart | Wie es funktioniert |
Ectomycorrhizen | Leben direkt außerhalb der Wurzeln und schützen Pflanzen vor Krankheiten. |
Endomykorrhizen | Leben innerhalb der Wurzeln, helfen bei der Nährstoff- und Wasseraufnahme im Austausch gegen Zucker. |
Ektomykorrhizen
Ecto-Mykorrhizapilze sind diejenigen, die eine segensreiche Bindung eingehen, aber in der Rhizosphäre leben. Diese Organismen leben außerhalb des Wurzelsystems und können auch ohne Mikroskop gesehen werden.
Diese Art der symbiotischen Beziehung ist weltweit sehr verbreitet und wird in allen Arten von Gärten, aufgrund der Vorteile als natürliches Pestizid und den Eigenschaften als Regulator von Pilzkrankheiten, verwendet.
Endomykorrhizen
Endomykorrhizen sind die gleichen Pilze wie Ektomykorrhizen, leben aber in den Wurzeln und bringen allen Pflanzen, auch Cannabispflanzen, eine Menge Vorteile.
Diese Art der Mykorrhiza ist dafür bekannt, dass sie ein Netzwerk zwischen den Wurzeln und den Hyphen (den Pilzwurzeln) entwickelt, das einen Nährstoffaustausch zwischen dem Pilz und den Pflanzen im Austausch gegen den Zucker ermöglicht, den Cannabispflanzen produzieren.
2. Wie funktionieren sie?
Mykorrhiza ist eine symbiotische Beziehung zwischen einer Wirtspflanze und dem Pilz und in den meisten Fällen ist diese Beziehung für beide Seiten vorteilhaft. Der Pilz entwickelt sich bereits bevor er in direkten Kontakt mit den Wurzeln der Pflanze kommt. So entsteht ein großes Netzwerk und die Fähigkeit der Pflanze zur Aufnahme von Nährstoffen und Wasser wird erhöht. Im Gegensatz dazu liefert die Pflanze Zucker an die Pilze, was für beide von Vorteil ist.
Denk daran, dass sich diese Beziehung manchmal ändern kann. Wenn du zum Beispiel synthetischen Dünger benutzt, der die Wurzeln direkt ernährt, braucht deine Pflanze keine Hilfe um an Nährstoffe und Wasser zu gelangen, so dass deine Pflanze am Ende den Pilz ernährt und nichts zurückbekommt. In diesem Fall ist die Beziehung zu einer parasitären Beziehung geworden und kann am Ende das Wachstum deiner Pflanze beeinflussen.
Um dies zu vermeiden, kannst du organische Nährstoffe wie Kompost, Super-Erde oder KNF verwenden, die die Nährstoffe im Nährboden verfügbar machen. Auf diese Weise hältst du dich an natürliche Mittel und Techniken und am Ende erzielst du vielleicht noch bessere Ergebnisse.
3. Vorteile der Verwendung von Mykorrhizapilzen
Nicht nur Pilze, sondern auch andere Mikroorganismen bringen zahlreiche Vorteile für die Pflanzenwelt mit sich. Mykorrhizen helfen in dieser Hinsicht deiner Pflanze beim wachsen und sie können ihre Leistungsfähigkeit optimieren.
Verbessert die Aufnahme von Nährstoffen
Während die Wurzeln wachsen, nehmen sie die Nährstoffe im Boden auf. Sobald die umgebenden Nährstoffe verbraucht sind, wachsen sie in die Länge, um so an Stellen zu gelangen, wo die Nährstoffe noch nicht verbraucht sind.
Bei einer Mykorrhiza-Beziehung wird die Pflanze die Nährstoffe effizienter nutzen, was zu einem besseren Wachstum von ihr führt.
Mittels dieser Synthese nimmt die Pflanze Nährstoffe und Wasser auf, während der Pilz die Kohlenhydrate und Vitamine nutzt, die durch die Photosynthese produziert werden. Deshalb kann diese Art der Beziehung zu einer insgesamt besseren Ernte beitragen.
Verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Dürre
Mykorrhiza-Beziehungen verbessern die Fähigkeit der Pflanzen, schlechten Umweltbedingungen zu trotzen. Insbesondere wenn nicht genug Wasser im Nährboden vorhanden ist können diese Pilze helfen, denn sie erhöhen die Kapazität der Wasserspeicherung im Inneren der Wurzeln.
Auch bilden die Pilze in der Nähe der Wurzeln Fäden, die als kleine Wasserreserven dienen und sowohl der Pflanze als auch dem Pilz zugute kommen. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen weniger oft gegossen werden müssen und einer Überwässerung und Überfütterung entgegengewirkt wird.
Schützt Pflanzen vor schädlichen Krankheitserregern
Einige Arten von Mykorrhizen können eine schützende Barriere um und in den Wurzeln bilden, die einige Schädlinge und Erreger daran hindert, die Wurzeln anzugreifen.
Das macht sie zwar nicht völlig krankheitsresistent, aber um einiges widerstandsfähiger. So kann die Struktur, die von den Mykorrhizen erzeugt wird, deine Pflanzen vor Krankheiten schützen, selbst wenn der Erreger in die Wurzel gelangt.
Verbessert die Bodenstruktur und speichert Kohlenstoff
Die Fäden (auch Hyphen genannt) der Mykorrhizapilze verbreiten sich relativ schnell. Diese Fäden bilden eine Struktur, die der Struktur der Wurzeln einer Pflanze ähnelt.
Indem sie dieses Netzwerk bilden, binden sich die Erdpartikel aneinander und verbessern die Belüftung des Bodens und die Wasserspeicherung. Außerdem produzieren sie Glomalin, eine wichtige Verbindung in Erde, die für die Speicherung von ⅓ des Bodenkohlenstoffs verantwortlich ist.
Glomalin stabilisiert die Erde und verhindert, dass der Kohlenstoff in die Atmosphäre entweicht, und kann auch nach dem Absterben der Pilze aktiv bleiben.
Verhindert, dass andere Pflanzen wachsen
Manche Pilze haben die Fähigkeit, andere Pflanzen am Wachsen zu hindern, während sie die Wirtspflanze weiterhin gedeihen lassen. So kann verhindert werden, dass in der Nähe deiner Pflanze viel Gras wächst, wodurch es deiner Pflanze erlaubt wird, das Beste aus dem Boden, in den sie gepflanzt wurde, herauszuholen. Letztendlich führt das zu einer Qualitätsverbesserung deiner Erde.
4. Mykorrhizapilze in deinem Garten
Egal welche Erde du benutzen wirst, es ist sehr wahrscheinlich, dass sie bereits Mykorrhizen enthält. Das heißt jedoch nicht zwangsläufig, dass dies deiner Pflanze automatisch hilft. Damit Pilze und Pflanze zusammenarbeiten können, müssen die Mykorrhiza-Sporen mit den Wurzeln deiner Pflanzen in Kontakt kommen, wobei sie sich nicht leicht durch den Boden bewegen, da sie relativ groß sind.
Wenn du die Mykorrhizapilze richtig nutzen möchtest, gibt es mehrere Möglichkeiten. Du kannst sie in deinem örtlichen Growshop kaufen, oder du gehst in den Wald und sammelst sie selbst ein.
Im Laden gekaufte Mykorrhizapilze
Je nachdem, wo du wohnst, ist es vielleicht einfacher, zu deinen lokalen Growshop zu gehen und die Pilze dort zu kaufen. Es gibt verschiedene Produkte und es ist ziemlich einfach, sie zu finden. Es gibt sie zum Beispiel in Pulverform und auch die Anwendung ist relativ simpel. Mische es einfach der Erde bei oder trage etwas auf die Wurzeln auf, bevor du deine Cannabispflanzen in die Erde setzt.
Für Outdoor-Pflanzen, die wetteranfällig sind, kann eine Mykorrhizapopulation hilfreich sein, denn die Pflanzen können so dem rauen Wetter trotzen. Wenn du Indoor anbaust, können Mykorrhizapilze deiner Pflanze dabei helfen, Probleme mit deiner Grow-Ausrüstung oder mit andere schädliche Bedingungen zu überstehen.
KNF: Einheimische Mikroorganismen (EMO)
Eine andere Möglichkeit an Mykorrhizapilze zu kommen besteht darin, sie im Wald zu sammeln. Dieser vierstufige Prozess besteht darin natürlich vorkommende Mikroorganismen einzufangen, zu kultivieren und zu konservieren und sie dann in deinen Garten zu bringen.
Denkt daran, dass der KNF von Master Cho so geschaffen wurde, dass er mit der natürlich vorkommenden Fauna und Flora Koreas hergestellt werden kann. Ihr könnt die Bestandteile aber auch an das anpassen, was ihr da finden könnt, wo ihr lebt.
EMO #1
Zuallererst musst du die Mikroorganismen sammeln. Am besten sammelst du die EMO in der Nähe der Rhizosphäre von Pflanzen, deren Wurzeln Zucker enthalten. Einige Pflanzen enthalten einen hohen Zuckergehalt, der bakteriell dominierte Mikroben, Nematoden und Pilze anzieht.
Du musst die gesammelte Erde in einen Eimer mit Löchern auf dem Boden geben und hart gekochten Reis beigeben. Das erlaubt den Mikroben einzudringen, während die Tiere ferngehalten werden und das Wasser ablaufen kann.
EMO #2
Nachdem die Mikroorganismen alles kolonisiert haben, musst du braunen Zucker hinzufügen und mit einem atmungsaktiven Tuch an einem kühlen, vor Sonnenlicht geschützten Ort sieben Tage lang abgedeckt stehen lassen.
EMO #3
Jetzt, wo deine EMO #2 fertig ist, musst du es vervielfachen. Dazu musst du Weizenmehl, Fischteichwasser und natürliche Nährstoffe mit 15 ml EMO mischen.
Wenn alles richtig gemacht wird, wird es anfangen sich zu erhitzen, was bedeutet, dass die Prozesse begonnen haben. Nun musst du den Haufen alle zwei Tage mischen, um die Temperatur zu senken und die Hitze auszugleichen.
EMO #4
Nun, da der Prozess beendet ist, musst du die EMO #3 in kleine Stücke zerteilen, 10ml Biokohle beimischen und im Verhältnis 1:1 mit Erde vermischen, um sie eine weitere Woche ruhen zu lassen. Nach diesem letzten Schritt hast du EMO #4 richtig geimpft und es ist nun bereit, als Oberbodenzusatz verwendet zu werden.
Bevor du es selbst ausprobierst, empfehlen wir dir einen Blick auf unsere externen Quellen zu werfen, wo du eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung dieses Prozesses finden kannst.
5. Beispiele
Hier sind einige Beispiele von Mykorrhizapilzen, die eine symbiotische Beziehung mit Cannabispflanzen eingehen können. Denk daran, dass einige von ihnen nur mit bestimmten Pflanzen arbeiten. Du musst also den Pilz aussuchen, der für die Pflanze, die du anbaust, am besten geeignet ist.
Arbuskuläre Mykorrhiza-Pilze
Dieser ist der häufigste aller Pilze und kann sich mit fast 90% aller Pflanzen auf der Erde verbinden. Diese Pilzarten dringen in die Wurzeln ein und bilden ein Netzwerk außerhalb der Wurzeln, wo sie Wasser und Nährstoffe bereithalten, während sie sich von Kohlenhydraten ernähren, die von den Pflanzen produziert werden.
Ericoid-Mykorrhizen
Diese Pilze kommen in nährstoffarmen und sauren Böden vor, wie man sie zum Beispiel in Wäldern findet. Sie haben die Fähigkeit, organische Formen von Stickstoff in kleinere Bestandteile aufzuspalten, was den Pflanzen hilft, ihn besser aufzunehmen.
6. Zum Schluss
Auch wenn es vielleicht nicht gut aussieht, wenn du Pilze in deiner Erde hast, so kennst du jetzt alle Vorteile, die sie mit sich bringen. Du wirst es dir fortan also wahrscheinlich zweimal überlegen, bevor du sie entfernst.
Wenn du Erfahrungen damit hast, mit Hilfe von Mykorrhizapilzen anzubauen, hilf deinen Grower-Kollegen und hinterlasse einen Kommentar im Kommentarbereich unten!
Externe Quellen:
- Importance of Mycorrhiza Fungi in Agriculture. - Meshram, Mayurkumar & Kumari, Shivani. (2020).
- Roots and mycorrhizas in plantation ecosystems. - Vogt, Kristiina & Asjbornsen, H. & Ercelawn, A. & MONTAGNINI, FLORENCIA & Valdes, M.. (2020).
- Natural Farming: The Development of Indigenous Microorganisms Using Korean Natural Farming Methods. - A. Keliikuli, K. Smith, Y. Li, and C.N. Lee
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