Thailand: Eine Fast-Food-Kette belegt ihre Pizzen mit Cannabisblättern
Eine der größten Fast-Food-Ketten in Thailand hat ein neues Produkt eingeführt - die Crazy Happy Pizza -, die in allen Filialen im ganzen Land erhältlich ist. Das auffälligste Merkmal ist ein riesiges Cannabisblatt, das eine einzelne Pizza bedeckt. Neben diesem frittierten, knusprigen Leckerbissen hat die Pizza noch andere mit Cannabis angereicherte Zutaten, wie zum Beispiel die Käsekruste und die dazu servierte Dip-Sauce.
Die Hippie-Trail-Reisenden von früher erinnern sich vielleicht noch an bestimmte Lokale in Phnom Penh, der Hauptstadt des benachbarten Kambodscha, in denen die Pizzen mit dem stärksten der dortigen Cannabis-Strains versetzt wurden.
Aber das Angebot von The Pizza Company ist nicht dasselbe. Der Geschäftsführer, Panusak Suensatboon, erklärt, dass du von der Crazy Happy Pizza nicht high werden kannst. Aber wenn du zu viel davon isst, wirst du vielleicht ein bisschen schläfrig.
Bislang ein mittelmäßiger Erfolg
Die innovative Pizza ist auf der Speisekarte nach wie vor ein Geheimtipp. Die örtlichen Vorschriften verbieten es ausdrücklich, sie offen zu bewerben, und du darfst sie nicht an Personen unter 12 Jahren verkaufen. (Wir fragen uns, welche Wissenschaft hinter dieser Altersbeschränkung steckt.) All das machte die Verkaufsförderung eher glanzlos.
Laut Panusak werden sie nach Ablauf der Crazy Happy Pizza-Kampagne etwa ein Fünftel aller gekauften Cannabisblätter vernichten müssen. Der mangelnde Erfolg hat die Geschäftsführung nicht überrascht, denn sie wussten die ganze Zeit, dass der Markt in Thailand noch nicht reif dafür ist.
Trotzdem haben sie den Versuch nicht bereut. Das Ziel der Werbeaktion war es, die umstrittene Pflanze als erste in das Fast-Food-Geschäft einzubinden.
Ein tugendhafter Kreislauf der Normalisierung
Der Grund dafür, dass es in Thailand überhaupt möglich ist, Lebensmittel mit Cannabis zu verzieren, ist die laufende Liberalisierung der Cannabisgesetze.
Die Regierung will das Land zum Hauptumschlagplatz für medizinisches Cannabis in Südostasien und zu einem Reiseziel für alle machen, die sich sowohl für die traditionelle östliche Medizin als auch für die moderne Cannabinoid-Behandlung interessieren. Es gibt sogar Pläne, hier ein internationales Forschungszentrum für medizinisches Cannabis zu eröffnen.
Jüngste Gesetze erlaubten auch, Hanf, das nicht-psychoaktive Gegenstück zu Cannabis, in Lebensmitteln und Getränken zu verwenden. Und Initiativen wie die von The Pizza Company, die aus dem Trendthema Kapital schlagen wollen, werden sicherlich dazu führen, dass die Cannabispflanze und ihre Produkte mehr und mehr als etwas Normales und sogar als Mainstream angesehen werden.
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